Wandgemälde -Totentanz- im Eingang der St. Marienkirche

Baugeschichte

Baugeschichte der St. Marienkirche

Vermutlich wurde der Bau der Kirche als Pfarrkirche der mittelalterlichen Neustadt Berlins um 1270 begonnen. Die erste sichere Erwähnung findet sich in einem Ablassbrief von 1294. St. Marien wurde als Hallenkirche im Stil der norddeutschmärkischen Backsteingotik errichtet. Stämmige Pfeiler in Form einer achtblättrigen Rosette tragen das Gewölbe des dreischiffigen Langhauses. Im Osten schließt ein Polygon aus fünf Ecken eines Zehnecks den erhöhten Chor ab. Nach einem Stadtbrand 1380 wurde die stark beschädigte Kirche wiederaufgebaut. Aus dieser Zeit stammen die Gewölbe im Chor und am Westende des Langhauses.

Der Bau des Turms ist 1415 begonnen worden. Nach mehrfachen Erneuerungen seiner Spitze erhielt der Turm 1789 mit einer kupferbeschlagenen Bekrönung sein heutiges Aussehen. Der Entwurf für den dem frühen Historismus zuzuordnenden Aufsatz stammt von Carl Gotthard Langhans (1732 – 1808), dem Erbauer des Brandenburger Tores.

In der Barockzeit wurde der gotische Kirchenbau durch den Einbau der Orgel, des Altars und der Kanzel einschneidend umgestaltet. Die Kanzel, ein bedeutendes Werk des Bildhauers Andreas Schlüter, sollte der Kirche den Charakter eines Predigtsaales verleihen. Sie hatte ihren ursprünglichen Standort am zweiten Pfeiler des nördlichen Seitenschiffs. Die noch heute quer stehenden Bänke auf der Südseite der Kirche waren auf diesen Standort hin ausgerichtet. Die Umsetzung der Kanzel erfolgte 1950.

Um 1470 entstanden die Wandgemälde des Totentanzes und der Schutzmantelmadonna. Der Totentanz gehört zu den berühmtesten und ältesten Denkmälern Berlins.

Als einem der letzten am ursprünglichen Ort erhaltenen Vertreter der ‚monumentalen‘ Totentänze des Mittelalters nördlich der Alpen kommt ihm eine Bedeutung zu, die weit über Berlin hinausreicht.

Im Zuge der Reformation wurden um 1540 eine Reihe von Altären aus dem Kirchenschiff entfernt. In den Grüften der Marienkirche sind zahlreiche Berliner Bürger bestattet worden. Von den erhalten gebliebenen Grabdenkmälern sind hervorzuheben das Epitaph für Joachim Zerer, für den Feldmarschall Otto Christoph von Sparr, für den Bürgermeister Joachim Lizmann, für Ehrentreich von Röbel und den Prediger Friedrich Roloff.