Festwoche Choral:Gut

500 Jahre alt – und noch immer quicklebendig! Gedanken und Ideen brauchen neue Impulse, Melodien bleiben jung. Die Melodien der Choräle sind das beste Beispiel dafür. Über die Jahrhunderte tragen sie Menschen durch schöne und schwere Zeiten, sind Anker und Ohrwürmer. Eine Woche lang feiern wir den Choral in seinen verschiedenen Facetten – hörend, singend, sehend, tanzend – im Gottesdienst, im Gespräch, im Film und im Konzert.

Programm

Sonntag, 09. Juni 2024, 10 Uhr, Marienkirche
Choral im Heimathafen
Festgottesdienst mit rbb-Rundfunkübertragung
„Geh aus, mein Herz, und suche Freud“ – Werke von J. S. Bach,
F. Mendelssohn Bartholdy, M. Bruch, R. Mauersberger
Pfarrer Prof. Dr. Johann Hinrich Claussen (Predigt)
Pfarrer Michael Kösling
MarienVokalconsort
Marienkantorin Marie-Louise Schneider
Marienorganist Xaver Schult

Montag, 10. Juni 2024, 14.30 Uhr, Marienkirche
Choral auf der Orgel
20 Minuten Orgelmusik
An Wasserflüssen Babylon – Choralfantasie von J. A. Reincken
Marienorganist Xaver Schult
Eintritt frei
20 Minuten Orgelmusik – das sind 20 Minuten Auszeit vom hektischen Großstadtleben. 20 Minuten – so lange dauert auch die Aufführung der größten (überlieferten) Choralfantasie des Norddeutschen Barocks. Heutzutage ist der Choral „An Wasserflüssen Babylon“ aus den Gottesdiensten verschwunden. Aber vor über 300 Jahren war es einer der, wenn nicht sogar der beliebteste Choral schlechthin. In großartigen Orgelkompositionen, wie der von J. A. Reincken, lebt er aber bis heute fort und sie erzählt von der einstigen Bedeutung dieses Liedes.

Montag, 10. Juni 2024, 19 Uhr, Parochialkirche
Choral im Film
Vaya con Dios – Und führe uns in Versuchung
(Zoltan Spirandelli, 2002)
Eintritt frei
Drei Mönche des Ordens der Cantorianer, deren Glaube von der Überzeugung geleitet wird, dass sich der Heilige Geist in der Musik, besonders im Gesang, offenbart, müssen nach dem Tod des Abts ihr verfallendes Kloster in Brandenburg verlassen. Es mangelt an allem, vor allem an Nachwuchs und Geld. Sie sollen die Ordensregeln zum Mutterkloster nach Italien bringen und brechen zu Fuß auf. Auf dem Weg begegnen den Mönchen, deren Leben bisher ganz vom Gesang erfüllt war, verschiedene Verführungen, die ihre Standhaftigkeit, ihren Glauben und das Gelingen ihres Auftrags in Gefahr bringen. Durch tägliche Abenteuer schlagen sich die Mönche bis nach Italien durch, wo sie schließlich entscheiden müssen, ob sie im geistlichen oder weltlichen Leben ihr Glück finden werden.
Im Film erklingt unter anderem der Choral „Wer nur den lieben Gott lässt walten“.

Dienstag, 11. Juni 2024, 21 Uhr, Parochialkirche
Choral vertanzt
Das vertanzte Gesangbuch
Jiri Bartovanec (Tanz)
Simon Borutzki (Flöte)
Uwe Steinmetz (Saxophon)
Arno Schneider (Orgel)
Klaus-Martin Bresgott (Konzeption)
Tickets: 15 / 10 / 5 €

Mittwoch, 12. Juni 2024, 12 Uhr, Marienkirche
Choral und Abendmahl
Komm, Heiliger Geist, Herre Gott – Werke von J. S. Bach und
F. Mendelssohn Bartholdy
Senior Organist Kilian Nauhaus

19 Uhr, Georgensaal, Ev. Kirchenforum, Klosterstr. 66
Choral beim Wort genommen – Gesprächsabend mit alten und neuen Texten
Prof. Dr. Johann Hinrich Claussen
Lyrikerin Dorothea Grünzweig
Lyriker und Arzt Jakob Leiner
Reinhard Mawick
Dr. Bernhard Schrammek
Tickets: 5 €
Reinhard Mawick und Bernhard Schrammek unterhalten sich mit Dorothea Grünzweig und Jakob Leiner sowie Johann Hinrich Claussen über Poesie und Musik im Kontext von 500 Jahren protestantischem Choral – über Eigenständigkeit und Indienstnahme von Sprache durch die Musik und in der Musik. Welches Verhältnis gehen Wort und Musik zueinander ein – wie geschwisterlich oder freundschaftlich gehen sie miteinander um? Dazu präsentieren Dorothea Grünzweig und Jakob Leiner eigene Werke. Uwe Steinmetz spielt Phantasien auf berühmte Choralmelodien.

Donnerstag, 13. Juni 2024, 19 Uhr, Parochialkirche
Choral total – eine Choral-Messe zum Hören und Mitsingen
Athesinus Consort Berlin, Klaus-Martin Bresgott
MarienVokalconsort, Marienkantorin Marie-Louise Schneider
und Publikum
Tickets: 5 €
Singend Gemeinschaft entdecken: das Athesinus Consort und das MarienVokalconsort singen alleine, im Doppelchor und mit dem Publikum die bekanntesten Lieder des Gesangbuches in alten und neuen Sätzen.

Freitag, 14. Juni 2024, 14 Uhr, Marienkirche
Choral aus Kindermund – mit Kindern und für Kinder
T. Rienth: Das Vierfarbenland
KinderKantorei der esbm
Chorleitendenteam der ev. Grundschule
Marienkantorin Marie-Louise Schneider
Eintritt frei
Dieses Stück bringt es mit einfachen Worten und beherzter Musik auf den Punkt: Unsere Chance liegt im Miteinander und das müssen wir selbst in die Hand nehmen. Die Einfachheit dieser Aussage spiegelt sich in der Eingängigkeit der Lieder wider: Jeder an seinem Platz kann ein Stück die Welt verändern.


Samstag, 15. Juni 2024, 17 Uhr, Marienkirche
Choral im KonzertEin festes Haus ist unser Singen (UA) von Daniela Danz und John Rausek und J. S. Bach: Magnificat, BWV 243
MarienKantorei
Natasha Schnur (Sopran), Heike O. Scheel (Alt)
Stephan Gähler (Tenor), Till Schulze (Bass)
Aris et Aulis Barockorchester
Marienorganist Xaver Schult
Marienkantorin Marie-Louise Schneider
Tickets: 20 / 15 / 10 €
500 Jahre Gesangbuch-500 Jahre Lieder! Das ist ein Anlass, Fragen zu stellen: Warum singen wir? Was ist der Kern des gemeinschaftlichen Singens? Welche Wahrnehmung wird in uns geweckt, die der Sprache und dem Nachdenken verschlossen bleibt, aber das Herz öffnet?
Die Lyrikerin Daniela Danz und der Komponist John Rausek haben sich dieser Fragen angenommen, geben mit ihrem Werk „Ein festes Haus ist unser Singen“ eine poetisch-musikalische Antwort und gehen dem Phänomen des gemeinschaftlichen Singens, seiner Bedeutung und Wirkung auf jede und jeden Einzelnen klingend nach.
Gerahmt wird diese Uraufführung von zwei Kompositionen Johann Sebastian Bachs, der Orchestersuite C-Dur, BWV 1066 und dem Magnificat, BWV 243, dem Lobgesang der Maria, deren revolutionärer Gesang zu den leidenschaftlichsten Liedern des Christentums gehört.

Sonntag, 16. Juni 2024, 10.30 Uhr, Marienkirche
Choral im Heimathafen – Abschlussgottesdienst
Liturgischer Chor
Marienkantorin Marie-Louise Schneider
Marienorganist Xaver Schult
In diesem Gottesdienst steht das gemeinsame und abwechselnde Singen im Vordergrund. Fast alle Teile des über viele Jahrhunderte gewachsenen Gottesdienstablaufs werden gesungen und musiziert.

Alle Tickets: www.eventbrite.de / Tageskasse