Die Marienkantorin
Marie-Louise Schneider begann nach einem Studienaufenthalt in den USA ihr Kirchenmusik-Studium an der Hochschule der Künste Berlin (Chorleitung bei Prof. U. Gronostay, Orgel: Prof. F. Meinel, Prof. L.v.Doeselaar). 2001 schloss sie das Studium mit dem Kirchenmusik-A-Diplom ab und nahm seither an Meisterkursen bei Eric Ericson, Hans-Christoph Rademann u.a. teil. Außerdem war sie Assistentin von Universitätsmusikdirektor Prof. Constantin Alex.
Von Oktober 2003 bis Ende 2014 leitete sie den Kronenchor Friedrichstadt. Mit ihr wurde der Chor Preisträger beim Landeschorwettbewerb 2005. Ende 2006 übernahm Marie-Louise Schneider das Kantorenamt an der Bischofskirche St.Marien in Berlin-Mitte. Unter ihrer Leitung stehen hier u.a. die KinderKantorei, das MarienVokalensemble, das MarienVokalconsort und die MarienKantorei, mit der sie die großen Werke der Oratorien-Literatur aufführt.
Marie-Louise Schneider ist Gründerin der Internationalen Chormusiktage ChorInt., die erstmals im Juni 2010 – nach der Fertigstellung der Restaurierung der Marienkirche – unter ihrer künstlerischen Gesamtleitung stattgefunden haben.
Sie initiierte außerdem das Projekt „500 Jahre Musik aus Berlins historischer Mitte“. Es umfasst Forschungen zur Musikgeschichte im historischen Zentrum Berlins und macht Wiederentdeckungen von Werken Berliner Komponisten und Musikern der Innenstadtkirchen öffentlich, u.a. in der Buchveröffentlichung „Wie mit vollen Chören – 500 Jahre Kirchenmusik in Berlins historischer Mitte“ (2010) und mit der CD-Produktion „Wie mit vollen Chören“ (Rondeau Productions, 2013).
Die gemeinsame Entwicklung von Auftragswerken und Uraufführung mit zeitgenössischen Komponisten, wie John Rausek, Martin Torp oder Saad Thamir, ist ein weiterer Schwerpunkt ihrer Arbeit.
Im Rahmen der Chorleitungsausbildung des Berliner Chorverbandes leitet Marie-Louise Schneider regelmäßig Seminare. Außerdem ist sie Mitglied des Musikauschusses des Chorverbands Berlin sowie Mitglied in der Jury zur Chorförderung des Berliner Senats.
Für ihre Verdienste um die Berliner Chormusik ist sie im Jahr 2017 mit der Geschwister-Mendelssohn-Medaille des Berliner Chorverbandes ausgezeichnet worden. Im April 2020 wurde sie zur Kirchenmusikdirektorin ernannt.