Chor-Orchester-Konzert (UA)
Samstag, 15. Juni 2024, 17 Uhr, St. Marienkirche Berlin-Mitte
1 Johann Sebastian Bach (1685–1750)
»Orchestersuite« BWV 1066, C-Dur–Ouvertüre
2 Daniela Danz (1976) / John Rausek (1969)
»Ein festes Haus ist unser Singen« für Solo-Sopran, Chor und Orgel (UA)
3 Johann Sebastian Bach
»Orchestersuite« BWV 1066, C-Dur
– Courante, Gavotte I, Gavotte II, Gavotte I
– Forlane, Menuet I, Menuet II, Menuet I
– Bourrée I, Bourrée II, Bourrée I
– Passepied I, Passepied II, Passepied I
4 Johann Sebastian Bach
»Magnificat« BWV 243, D-Dur für Soli, Chor und Orchester
Ausführende
Athesinus Consort Berlin
Natasha Schnur Sopran
Heike O. Scheel Alt
Stephan M. Gähler Tenor
Till E. Schulze Bass
MarienKantorei Chor
Aris & Aulis Barock-Orchester
Xaver Schult Orgel
Marie-Louise Schneider Leitung
Natasha Schnur, 1991 geboren, studierte Gesang bei Donald Litaker an der HfM Karlsruhe, anschließend bei James Taylor an der Yale University, wo sie das »Hugh-Porter-Stipendium« des Yale Institute of Sacred Music und den »Margot Fassler Prize for the Performance of Sacred Music« erhielt. 2017/18 war sie Mitglied des Sextetts der Akademie Le Jardin des Voix unter William Christie und Paul Agnew. 2018/19 sang sie für eine Saison beim RIAS Kammerchor Berlin. Natasha Schnur musiziert regelmäßig mit der Bachakademie Stuttgart und dem Vocalensemble Rastatt & Les Favorites, der Capella Reial de Catalunya/Le Concert des Nations unter Jordi Savall und Les Arts Florissants unter William Christie und Paul Agnew.
Heike O. Scheel, 1964 geboren, absolvierte neben ihrer therapeutischen Laufbahn ein
privates Gesangsstudium bei Karl Wilhelm Höck. In Meisterkursen bei Evelyn Tubb und Nicolas Clapton und Interpretationskursen für Ensemblegesang bei Robert Hollingworth und mit dem Hilliard Ensemble verfeinerte sie Können und Erfahrung. Ihre besondere Affinität gilt der Alten und Neuen Musik. In diesem Kontext musiziert sie unter anderem mit dem Athesinus Consort Berlin, dem Vocalconsort Berlin, der Akademie für Alte Musik, dem Solistenensemble Kaleidoskop und dem Freiburger
Barockorchester. Besonders mit dem Athesinus Consort Berlin und dem Frauenvocalensemble St. Matthäus kommt es regelmäßig zu Uraufführungen.
Stephan Gähler, 1975 geboren, wuchs in Dresden auf und war Mitglied der Dresdner Kapellknaben. Er studierte Geografie, blieb seiner sängerischen Leidenschaft aber treu und absolvierte ein privates Gesangsstudium bei Prof. Margret Trappe-Wiel in Dresden. Vor allem in der Alten Musik ist Stephan Gähler ein gefragter Solist. Sein Repertoire umfasst die Konzertliteratur der Renaissance bis hin zur Frühklassik mit Schwerpunkt auf den Evangelistenpartien der Werke
von Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel und anderer. Eine weitere Vorliebe gilt der Arbeit im Vokalsolistenensemble, unter anderem mit dem Athesinus Consort Berlin, mit dem er sich der Literatur des Frühbarock, der Romantik und der Moderne widmet.
Till Schulze, 1973 geboren, war Mitglied des Dresdner Kreuzchores und studierte im Anschluss Gesang in Berlin und Lübeck. Prägender Mentor war für ihn Kammersänger Kurt Moll. Solistisch gastierte er an den Theatern in Lübeck und Münster, der Hamburgische Staatsoper, der Berliner und Danziger Philharmonie, im Konzerthaus Berlin, beim Lucerne Festival, Klangspuren
Schwaz, Kampnagel Hamburg und den Göttinger Händelfestspielen und sang dort Partien wie Figaro, Osmin, Sarasto, Sprecher, Bartolo, Masetto, Don Fernando, Eremit, Klingsor und den Vater in Hänsel und Gretel. Im Konzertfach ist sein Fixpunkt des Werk Johann Sebastian Bachs und der Gesang im Solistenensemble wie dem Athesinus Consort. Mit Freude pflegt er den Liedgesang.
Daniela Danz, 1976 geboren, studierte Kunstgeschichte und Germanistik in Tübingen, Prag und Berlin. Die promovierte Lyrikerin und Autorin lehrt an der Universität Hildesheim und ist Vizepräsidentin der Akademie der Wissenschaften und Literatur Mainz. 2013–2020 war sie Leiterin des Schillerhauses in Rudolstadt.
In ihrer Lyrik und Prosa setzt sie sich mit gesellschaftspolitischen Themen vor dem Hintergrund historischer Stoffe auseinander. Als Librettistin arbeitet sie unter anderem mit John Rausek und Ben Frost zusammen, mit dem die Oper »Der Mordfall Halit Yozgat«, basierend auf Recherchen über die NSU-Mordserie, entstand. Für ihr Schaffen erhielt Daniela Danz zahlreiche Auszeichnungen,
zuletzt 2023 den »Thüringer Literaturpreis«.
John Rausek, 1969 geboren, studierte Komposition, Klavier und Kammermusik bei Wilfried Krätzschmar und György Kurtág in Dresden und Budapest. Seit 1998 lebt er in Brandenburg. Den Schwerpunkt seines Schaffens bilden musiktheatralische Werke, die gemeinsam mit den jeweiligen Librettist:innen konzipiert werden. Auf diese Weise entstanden etliche Chorwerke, darunter mehrere Kinderkantaten, ein Life-Feature über Glocken und eine Jugendoper. Darüber hinaus schreibt
John Rausek instrumentale Kammer- und Orchestermusik sowie Filmmusiken. In Zusammenarbeit mit der Lyrikerin Daniela Danz entstand unter anderem »Wünsche wagen« für Kammerchor und Hang und »Ein festes Haus ist unser Singen«.
Das Ensemble Aris & Aulis wurde 2012 von Catherine Aglibut, Antje Thierbach und Lea Rahel Bader gegründet. Der Name ist einer Sonatensammlung des Barockkomponisten Heinrich Ignaz Franz Biber entnommen »Sonatae tam Aris quam Aulis«, übersetzt »zum Dienst an Altären und an Höfen«. Die Gründung von Aris & Aulis fußte auf dem Wunsch, in Berliner Kirchen Oratorien mit ausgebildeten Musikerinnen und Musiker der Alten Musik auf historischen Instrumenten aufführen zu können.
In diesem Kontext arbeitet das Ensemble mit verschiedenen Chören Berlins zusammen. Darüber hinaus entwickelt Aris & Aulis individuelle Programme, in denen Alte Musik mit Musik unserer Zeit kontrastiert wird, die im Rahmen dieser Programme zur Uraufführung gelangt.
Die MarienKantorei ist die traditionelle Kantorei der Bischofs- und Citykirche St. Marien, deren Wurzeln bis in das 16. Jahrhundert zurückreichen. Unter der Leitung von Marie-Louise Schneider, der ersten Kantorin in diesem Amt vor Ort, bilden die geistliche Chor- und chorsinfonische Musik des Barock, der Klassik sowie die Chormusik der Moderne programmatische Schwerpunkte der Kantorei. Zentrales Anliegen der MarienKantorei ist die regelmäßige Ausgestaltung der Gottesdienste der Mariengemeinde. Darüber hinaus stehen jährlich mehrere große Projekte auf dem Programm, in denen sowohl klassische Oratorien als auch zeitgenössische Werke in St. Marien, der Parochialkirche und der Nikolaikirche/Stadtmuseum aufgeführt werden.