Presse

FRIEDENSAPELL FÜR ISRAEL UND GAZA VON RABBINER NACHAMA, PFARRER HOHBERG UND IMAM SANCI

Wir als Evangelische Kirchengemeinde St. Marien-Friedrichswerder teilen von Herzen das gemeinsame Statement der Geistlichen des House of One:

Jegliche Angriffe auf palästinensische und israelische Zivilbevölkerung sind nicht zu tolerieren

Nach dem Bombardement auf das Krankenhaus in Gaza und schon zuvor seit dem terroristischen Überfall auf Israel, wenden sich viele Menschen an das House of One. Nicht alle Fragen können direkt beantwortet werden, daher möchten Rabbiner Andreas Nachama, Pfarrer Gregor Hohberg und Imam Kadir Sanci ihre Botschaft mit folgendem Statement öffentlich machen.

„Verschieden glauben, gemeinsam leben – das ist unsere Botschaft“, sagt Imam Kadir Sanci. „In diesen Tagen mag das wie eine Utopie klingen. Aber es ist unser Weg und er ist möglich.“ Der muslimische Geistliche weiter: „Mir bricht es das Herz, wenn ich die Bilder der palästinensischen Verletzten und Toten aus Gaza sehe, genauso wie es mir das Herz bricht, wenn ich an die israelischen Verschleppten, die Verletzen und Toten denke. Jegliche Angriffe auf die Zivilbevölkerung, von wem auch immer, tolerieren wir nicht. Wer solche Angriffe auch noch feiert, kann nicht unser Freund sein.“

Rabbiner Andreas Nachama: „Wir trauern mit allen Opfern. Wir müssen versuchen dabei zu helfen, aus der Spirale der sich immer weiter ausdehnenden Gewalt herauszukommen. Solange im Heiligen Land unserer drei Religionen Krieg ist, hat das Blutvergießen kein Ende. Die Situation ist sehr aufgeheizt. Umso mehr müssen wir einen kühlen Kopf bewahren und Frieden suchen.“ Ein Blick in die jüngere europäische Geschichte zeige, wie es lang verfeindeten Völkern – zum Beispiel Deutschland und Frankreich – trotz unvorstellbaren Hasses und zahlloser Toter auf beiden Seiten gelingen kann, sich zu einem friedlichen Kontinent zusammenzuschließen.

Pfarrer Gregor Hohberg hebt hervor: „Viele Menschen sind verzweifelt, wund, ratlos. In Israel, in Gaza und vielerorts – auch hier in Deutschland, in Berlin. Es macht wütend, wenn Menschen zu Opfern gemacht werden, wenn Unschuldige leiden und sterben. Was kann helfen? Mitgefühl zeigen – und zwar allen Betroffenen, ganz unabhängig von ihrer Religion oder Herkunft, unabhängig vom Freund – Feind Schema. Sich auf die Seite der Opfer und der Notleidenden stellen, egal ob es Israelis, Palästinenser, Juden oder Muslime, Christen oder Säkulare sind. Es sind alle Menschen.“

Gemeinsames Friedensgebet am Dienstag, 10. Okt. 2023 auf dem St. Petri-Platz:
Juden, Christen und Muslime beten gemeinsam für Frieden im Heiligen Land