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Mut und Zivilcourage – 81 Jahre Aufstand der Frauen in der Rosenstraße, Berlin

Gedenken an „Fabrik-Aktion“ und Protest in der Rosenstraße

Mit einem Schweigemarsch und einer Gedenkfeier wird am 27. Februar in Berlin an die NS-„Fabrik-Aktion“ im Februar 1943 und den Protest gegen die Deportation jüdischer Zwangsarbeiter erinnert. Dazu wird unter anderem Kultursenator Joe Cialo (CDU) erwartet, wie die Ständige Konferenz der NS-Gedenkorte im Berliner Raum am Montag mitteilte.

Am 27. Februar 1943 sollten die letzten in Berlin lebenden Juden verhaftet und deportiert werden. Die in sog. „Mischehen“ lebenden Juden wurden bei dieser Aktion in ein Gebäude der jüdischen Gemeinde in der Rosenstraße im Herzen Berlins gebracht. Als die nicht-jüdischen Ehefrauen von der Verhaftung ihrer Männer erfuhren, versammelten sie sich in der Rosenstraße und protestierten eine Woche lang für deren Freilassung. Weder Drohungen, noch Einschüchterungen, noch auf sie gerichtete Maschinengewehre konnten diese mutigen Frauen stoppen. Am Ende wurden die in der Rosenstraße Inhaftierten freigelassen.

Mit unerschrockener Zivilcourage widersetzten sich diese nichtjüdischen Frauen seit dem Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft den gesellschaftlichen Normen und dem Terror der Gestapo. Ihr Protest war sinnbildlich für ihren kontinuierlichen Widerstand, der zehn Jahre zuvor mit der Machtübernahme Hitlers begann. Die Praxis der Gestapo bestand darin, in Mischehen lebende Juden zu deportieren, wenn ihre Partner sich scheiden ließen oder starben.

Die entschlossenen, standhaften Frauen zeigten, wie gewöhnliche Menschen Mut beweisen können, indem sie Tag für Tag ihre Fähigkeit zum Widerstand und zum Risiko ausbauen. Dieses herausragende Beispiel der Zivilcourage und des Widersetzens jährt sich 2024 zum 81. Mal.

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