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Altarsanierung: Restaurierung am Hochaltar der Berliner Marienkirche, Einladung zur feierlichen Präsentation mit der Cornelsen Kulturstiftung am 4. März 2025 um 11 Uhr

Am Dienstag, den 04. März 2025 um 11 Uhr möchte die Ev. Kirchengemeinde St. Marien-Friedrichswerder zusammen mit der Cornelsen Kulturstiftung und den beteiligten Akteur:innen den Altar im Hohen Chor in seiner neuen Gesamtwirkung würdigen und ganz besonders Frau Ruth Cornelsen für das erneute großzügige Engagement der Cornelsen Kulturstiftung für die St. Marienkirche danken. Herzliche Einladung zur Werkschau!


Der Entwurf für die Gesamtgestaltung der 11,50 m hohen und 9,60 m breiten Altarwand stammt von dem Maler und Architekten Andreas Krüger (1719-1759), die Gemälde schuf Christian Berhard Rode (1725-1797), Mitglied der Berliner Akademie der Künste und ein Schüler des Hofmalers Antoine Pesne. Der Altar wurde 1762 geweiht. Alle ortsfesten Teile bestehen aus Holz und sind mit verschiedenen Marmorimitationen bemalt. Kraftvolle Akzente setzen plastische Details mit Glanzvergoldungen. Die Bekrönung zeigt den auferstandenen Christus mit dem Kreuz, von zwei betenden Engeln umgeben. Die Figurengruppe ist von hoher künstlerischer Qualität.

Alle vier Gemälde wurden mit Ölfarbe auf Leinwand gemalt und nehmen inhaltlich Bezug auf Christus. Das Hauptbild zeigt die Kreuzabnahme, links flankiert von Christus in Gethsemane und rechts die Bekehrung des Thomas. In der Predella sind auf einem kleineren Querformat die Emmaus-Jünger dargestellt. Die Architekturteile wurden im 19. Jahrhundert zweimal farbig übermalt und 1970 legte man die ursprüngliche Fassung wieder frei.

Durch eine großzügige Spende der Cornelsen Kulturstiftung konnte das Gesamtkunstwerk in den letzten zwei Jahren restauriert werden. Die letzten 9 Monate war der Altar komplett eingerüstet und alle Gemälde ausgebaut. Sechs Restaurator:Innen waren beschäftigt. Neben einer extremen Oberflächenverschmutzung waren die Holzkonstruktionen desolat und die Farbfassungen gelockert.

Farbveränderungen von umfangreichen Übermalungen beeinträchtigten das ästhetische Erscheinungsbild. An den Gemälden lagen mehrere Schichten verdunkelter Firnisse und umfangreiche Übermalungen vor. Die Leinwand war bei zwei Gemälden durch die kriegsbedingte Auslagerung partiell durch starke Feuchteeinwirkung verfault und nicht mehr tragfähig. Das Gemälde mit dem ungläubigen Thomas musste sogar mit einer neuen Leinwand hinterklebt werden.

Das erreichte Gesamtergebnis der Restaurierung kommt der ursprünglich beabsichtigten Wirkung sehr nahe. Eine Optimierung der Beleuchtung ist für die nächsten Monate vorgesehen.

Text und Fotos: Andreas Mieth (Leitender Diplomrestaurator)

Links: Detailaufnahme „Bekehrung des Thomas“ und rechts die Engel Hochaltar während der Restaurierung